... in den Philippinen, in den zentralen Visayas, besuchten wir in den letzten Tagen die Inseln Cebu und Bohol. Viel los ist hier aber nicht...
Cebu:
Den beschwerlichen Weg nach Moalboal auf Cebu nahmen wir auf uns, um nicht weniger als die aufregendste und actionsreichste Tour unserer Reise, ja vielleicht gar unseres Lebens zu machen. Doch von Anfang an.
15 Stunden und diverse Transportmittel später (Van, Flieger, Taxi, Flieger, Taxi, Bus, Motorrad) kamen wir nun endlich über den üblichen Manila-Umweg in Moalboal auf Cebu an. Hier tummeln sich Millionen von Sardinen in gigantischen Schwärmen direkt vor dem Strand. Ausgerüstet mit Schnorcheln beobachteten wir die riesigen Schwärme, die sich synchron bewegen und in der Sonne glitzern. Ein gigantisches, auch leicht beängstigendes Erlebnis – so ganz umgeben von Fischen (als ehemals wasserscheuer Mensch, der auch nicht gerade auf Fische steht...).
Viel mehr bietet Moalboal auch nicht. Deshalb stand am nächsten Tag ursprünglich Canyoning auf dem Programm, daraus wurde dann zum Glück "River Climbing". Beim Canyoning folgt man einem Fluss in einer Schlucht flussabwärts, lässt sich treiben und meistert Höhenunterschiede mit beherzten Sprüngen oder Rutscheinlagen. So weit so gut, hat sich für uns nicht schlecht angehört. Doch auf dem Weg zu der gebuchten Tour überzeugte uns unser Guide, nicht den Fluss abwärts zu laufen, sondern entgegengesetzt, den Fluss hochzuklettern. Und so ergab sich eine aufregende, anstrengende und actionseiche 3 stündige Tour, auf der wir uns im oder knapp neben dem Fluss, über Felsen, Wasserfällen und starken Strömungen mit Hilfe von Seilen, auf allen Vieren oder schwimmend einen Weg bahnten – immer flussaufwärts und gegen die Strömung.
Direkt hinter den bekannten Kawasan Falls ging es los. Unsere Gruppe bestand aus zwei Guides, einer Polin, einem Philippino und uns beiden. Keiner von uns wusste, was "River Climbing" genau bedeutete. Uns war es wichtig, dass es eine schwere und fordernde Tour werden wird, und so war es am Ende auch. Wir waren die einzigen, die sich flussaufwärts wagten, sehr viele kamen uns flussabwärts entgegen (Canyoning). Zwar konnten wir auch zwei Sprünge in den Fluss machen, meistens ging es aber doch steil aufwärts, immer in der Schlucht, ringsum sehr schöne Regenwaldvegetation bei bestem Wetter und Sonnenschein. Wir sind wirklich um ein Erlebnis reicher und sind total begeistert vom sinnlos anmutenden River Climbing! Schaut euch einfach die Bilder an.
Etwas entspannter war das Schnorcheln mit Walhaien am nächsten Morgen. In einem Fischerdorf werden täglich Walhaie angefüttert, diese werden dann von hunderten von Touristen beobachtet. Zwar ist es ein schönes Erlebnis, nur wenige Meter entfernt von den ungefährlichen Giganten im Wasser zu sein, trotzdem werden die Walhaie aus ihrem natürlichem Verhalten gerissen und geben beispielsweise ihre alljährlichen Zugrouten auf – sie werden ja schließlich regelmäßig am gleichen Strand gefüttert. Dagegen kann man halten, dass die Haie sicher vor japanischen Walfängern und anderen Gefahren sind, die im offenen Meer lauern. Trotzdem ein zweifelhaftes Erlebnis...
Bohol:
Den Tag mit dem bisher längsten Regen erlebten wir, als wir eine Insel-Rundfahrt mit dem Motorrad machten.
Wir sahen den kleinen Tarsier (Koboldmaki, kein Affe) in freier Wildbahn, ein wahrlich faszinierendes kleines Tierchen. Man könnte ihn Evolutionsverlierer nennen:
Er kann nur in geschützten Reservation überleben, da er, sollte er durch laute und plötzliche Geräusche gestört werden, Selbstmord begeht. Er ist nachtaktiv, ca 12cm groß und hat riesige Augen. Falls ihr euch fragt wie ein Tier Selbstmord begehen kann: Der Tarsier stellt entweder die Atmung ein oder tötet sich durch Kopfstöße gegen Gitter, sollte er in Gefangenschaft leben. (Mehr Infos)
Irgendwann kauften wir uns Trainingsjacken und modische Regen-Ponchos. Trotzdem war der Tag geprägt von Regen, Kälte und endlosem Motorradfahren (200km). Eine leichte Erkältung gab's gratis dazu. Die Chocolate Hills waren das Ziel unserer Tour.
Ein vorletztes Mal liebe Grüße aus Bohol. Der letzte Blogeintrag folgt demnächst (am letzten Tag in Manila)! Das schlechte Wetter setzt sich leider fest, wir sind jetzt mitten drin in der Regenzeit...
Moalboal, Cebu:
River Climbing:
Walhaie bei Oslob, Cebu:
Bohol: