Von Sarajevo in den Sutjeska Nationalpark:
Montag Nachmittag, 16 Uhr: R und F kommen in Sarajevo, der Hauptstadt Bosniens an. Erste Hürde: die Parkplatzsituation. Weitere Beeinträchtigung bei der Abendgestaltung: der erste Tag des islamischen Opferfests, also Feiertag.
Der erste Tag in Sarajevo verlief nachmittags noch recht kompliziert für die 2 Reisenden, wurde mit Beginn des Abends jedoch noch ein schönes Erlebnis. Zusammen mit 6 anderen Reisenden aus 5 Nationen aßen sie in einem der wenigen geöffneten Restaurants zu Abend, setzten diesen im Hostel fort und ließen ihn dann im bosnischen "Nachtleben" ausklingen.
Dienstags lernten die 2 die Hauptstadt und wichtige Gebäude bei einer Stadtrundfahrt besser kennen und besichtigten unter anderem das Tunnelmuseum, welches mit Geschichten aus der fast vierjährigen Belagerung Sarajevos aufwartete. Darüber hinaus gab es noch einen Abstecher zu den Stätten der Olympischen Spiele von 1984 und auf einen Aussichtspunkt mit Blick über die Stadt. Zudem erhielten die Teilnehmer etliche Informationen und Geschichten aus erster Hand über den Krieg.
Sarajevo wird gerne als Mischung aus Istanbul und Wien beschrieben. Fast alle Reisenden, die von den 2 befragt wurden, schwärmten in höchsten Tönen von der Stadt. Auch R und F waren nicht enttäuscht, entschieden jedoch, nur eine Nacht dort zu bleiben. Der Mix aus verschiedensten Kulturen, Baustilen und Sprachen ist wohl das Highlight der Stadt.
Über den Dächern Sarajevos[/caption]
Weiter ging es nachmittags nach Tjentiste, einem gefühlt verlassenen kleinen Dorf im Sutjeska Nationalpark. Tjentište liegt im serbischen Teil Bosniens, was den Reisenden durch die Zunahme kyrillischer Schriftzeichen auffällt.
Die Abendgestaltung wurde durch die Suche nach einer Unterkunft vollkommen ausgefüllt. Letztendlich kamen die beiden im "Haunted House" unter. Mehr Worte möchte niemand darüber verlieren.
"Haunted House"[/caption]
Der nächste Tag brachte bis auf neue Mitbewohner am Abend wenig neues. Umso erfreulicher war es, dass die zwei neu einquartierten Mitbewohner J und C sich spontan entschlossen uns bei unserer Wanderung auf den Maglic, den höchsten Berg Bosniens, zu begleiten. Zufälligerweise kommen J und C aus Münsingen und J wohnt in Tübingen.
Die Wanderung begann am Donnerstag bereits um 6 Uhr in der Früh der Tag für die inzwischen 4 Abenteuerlustigen. Nach reichhaltigem Frühstück und mentaler Vorbereitung ging es um 8 Uhr mit der Fahrt zum Startpunkt der Wanderung los. Pünktlich um 9 wurden die ersten Meter in Richtung Gipfel zurückgelegt. Der Wanderweg führte durch verschiedene Stufen der Vegetation. Kurze Kletterpartien sorgten für Abwechslung und körperliche und geistige Anstrengung. Während des Aufstiegs über 800 Höhenmeter bei einer Distanz von 4,7 Kilometern überquerten die 4 sogar die bosnisch-montenigrinische Grenze. Für das Erklimmen des Gipfels wurden schließlich 2:45 Stunden gebraucht.
Vom Gipfel hatten die Wanderer einen wunderbaren Blick auf den Sutjeska Nationalpark mit seinem Urwald und dem Gletschersee, sowie über die benachbarten Berge in beiden Ländern.
Nach dem Abstieg ging es abends für R und F wieder in Richtung Küste nach Dubrovnik. Vorher jedoch wechselten sie noch kurz einen Reifen, in den sie es geschafft hatten, gleich zwei Nägel zu fahren.
Näheres zur Wanderung siehe Beitrag 11
Die ersten Höhenmeter sind geschafft
Blick nach Montenegro (direkt an der Grenze)[/caption]
Links der Gipfel des Maglic[/caption]
Die serbische Fahne auf dem höchsten Berg Bosniens[/caption]
Ausblick vom Gipfel, links der montenigrinische Gipfel des Maglic, in der Mitte der Gletschersee "Trnovacko", ebenfalls per Wanderung erreichbar[/caption]
Ausblick auf den Urwald "Perucica" in Sutjeska NP[/caption]
Start und Endpunkt der Wanderung "Lokva Dermeciste", 11km von Tjentište entfernt[/caption]