Beitrag 2: Hanoi mit Ausflug zur Halong Bay und über Ninh Binh zu den Höhlen in Phong Nha (Route).
1. Hanoi und Halong Bay:
Wir (A+R) landeten in Hanoi um die Mittagszeit. Nachdem wir unser Gepäck im Hostel abgeliefert hatten, aßen wir zu mittag und begaben uns auf die Suche nach einem ATM, da das Bargeld inzwischen sehr schnell ausging.
Um ca. 16 Uhr kam auch T im Hostel an. Wir gingen noch gemeinsam essen und packten für die am nächsten Tag anstehende Tour durch die Halong Bay (Bucht des untertauchenden Drachen).
Da uns Hanoi überhaupt nicht gefiel (chaotisch, dreckig und auf unser Geld aus) und mit Hinblick auf die anstehende "Cocktail-Cruise-Tour", ging es früh ins Bett.
Am nächsten Tag wurden wir um 07.30 Uhr von einem Bus am Office des Veranstalters (ocean tours) abgeholt. Weiter ging es zum Hafen und per Schnellboot auf das Tourboot. Das Ziel der Bootstour war die private Insel Cat-Ong, wo die Nacht im dortigen Hostel am Strand verbracht werden sollte.
Unterwegs hielten wir an, um Kayak zu fahren und den Lebensraum der weltweit am stärksten vom Aussterben bedrohten Affenarten (Cat-Ba-Langur, auch "Goldkopflangur") zu besuchen. Glücklicherweise sahen wir von unseren Booten aus ca. 20 Stück der insgesamt noch 60 lebenden Languren, unter anderem auch mit Nachwuchs, der sich am Bauch der Mutter festklammerte. Ein äußerst seltenses Spektakel, da nur sehr selten Tiere in freier Wildbahn gesichtet werden. Auch für unsere Guide ein bisher einzigartiges Erlebnis.
Nach der gelungenen Kayak Tour ging es weiter zu unserer Unterkunft auf der Privatinsel Cat Ong. Den Abend verbrachten wir mit unseren Mitreisenden und diversen Trinkspielen.
Am nächsten Tag stand eine Wandertour auf dem Plan, welche allerdings aufgrund des durchgehend schlechten Wetters abgesagt werden musste.
Gegen 12 Uhr mittags stand bereits die Rückreise an.
Mit dem Boot und Bus erreichten wir gegen 17.30 Uhr wieder unseren Ausgangspunkt Hanoi und führen per Zug weiter nach Ninh Binh.
Insgesamt empfanden wir die Tour als wirklich sehr empfehlenswert, obwohl das Wetter an beiden Tagen leider nicht mitspielte. (A)
Halong Bay Tour auf dem Boot von "Oceantours" mit unseren Oranje Freunden
Karstfelsen in der Halong Bay
Die Cat-Ba-Languren (Goldkopflanguren) auf einem der Karstfelsen. Wir konnten rund 20 Tiere vom Kajak aus erspähen, also rund 1/3 der noch verbleibenden ihrer Art.
2. Ninh Binh
Unsere erste Zugfahrt führte uns in Richtung Süden nach Ninh Binh. Beim dortigen "Go Ninh Binh" Hostel mieteten wir uns Fahrräder um mühsam und klimaneutral die Umgebung der Stadt zu erkunden: Die "trockene Halong Bucht" (Tam Coc) lockt etliche Touristen und Backpacker an. Von einem Aussichtspunkt, der über hunderte Stufen erklommen werden musste, hatten wir einen schönen - aber leider auch vom Nebel getrübten- Ausblick über die Kalkfelsen. Zwischen den Felsen wird Reis angebaut und wir konnten die Einheimischen bei der Arbeit beobachten.
Anschließend ging es zu einer bekannten Pagode weiter. Auf dem Weg dorthin versagte R's Fahrrad, weshalb es gegen einen Roller eingetauscht wurde.
Nach Abschluss der gelungenen und anstrengenden Tour ging es mit dem Nachtbus (inklusive Liegestühle) weiter nach Phong Nha in Zentralvietnam. (R)
Ninh Binh auf dem Weg zur Mua Cave
Aufstieg auf den Aussichtspunkt
Bich Dong
3. Phong Nha
Am Samstag kamen wir früh am Morgen gegen 04:00 Uhr nach einer üblen Nachbusfahrt (Toilette direkt am Kopfende der Schlafliege u.a.) im beschaulichen Örtchen Phong Nha an.
Wie wir später erfuhren, wurden hier die Leute noch vor 14 Jahren zum Teil mit Reis bezahlt und vor 7 Jahren erst bekam der Ort eine geteerte Zugangsstraße.
Da wir erst um 12 Uhr mittags einchecken konnten, legten wir uns noch kurz in die Hängematten im Hostel, aber da wir nicht mehr schlafen konnten, setzten wir uns ins Restaurant und frühstückten sehr früh. Wir organisierten uns danach eine Trekking-Tour für den nächsten Tag, anschließend mieteten wir uns zwei Motorroller mit - im Vergleich zu den Fahrrädern am Vortag - herrlich weichen Sitzen, um die nähere Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. Davor, um 10:20 Uhr, wurde allerdings noch das Mittagessen eingeschoben. Serviert wurde Nudeln bzw. Reis mit Chicken oder Gemüse.
Gut gestärkt starteten wir das Wagnis und stürzten uns in den vietnamesischen Straßenverkehr. Zum Glück waren sehr wenig Leute unterwegs, weswegen wir zügig und ohne größere Aufregung vorankamen. Einziges Problem war, dass die Roller ständig ausgingen, wenn wir nicht permanent Gas gaben. Konsequenz daraus war, dass wir selbst bergab mit angezogener Bremse Gas geben mussten. Die Umwelt freute sich.
Nach einer knappen Stunde Fahrt durch sehr schönen Dschungel kamen wir bei unserem ersten Ziel an: der Paradise Cave, auch genannt Thien-Duong-Höhle (Wiki).
Sie wurde erst im Jahre 2005 entdeckt und ist die längste trockene Höhle Vietnams, möglicherweise auch Asiens. Durch diese Höhle hat die Gegend um Phong Nha nicht nur unter Höhlenforschern ihre heutige Bekanntheit erlangt. Leider war sie etwas überlaufen von asiatischen Touristengruppen, welche teilweise durch Guides mit Lautsprechern durch die Höhle geführt wurden. Wir hatten aber das Glück, einige Minuten vor solch einer Gruppe in die Höhle zu kommen, deshalb konnten wir die besondere Atmosphäre relativ ungestört genießen. Die Ausmaße der unterschiedlichen Hohlräume waren gigantisch und überall hatten sich Stalaktiten und Stalakmiten gebildet. Wir folgtem dem leider sehr komfortabel ausgebauten Weg bis ans Ende der ohne Guide zugänglichen Strecke und kehrten um.
Auf der Rückfahrt legten wir dann noch ein Stopp im sehr schön gelegenen River Mountain Café ein, um dort ein Bier, Pancakes und den Special Choco-Cafe bzw. Lime Juice bei sehr schöner Aussicht auf einen Fluss zu genießen. Letztlich kauften wir uns noch eine Trekkinghose für die morgige Tour und kamen wohlbehalten mit unseren sehr knapp kalkulierten 2 l Benzin zurück zur Rollervermietung.
Unser Hostel war das "Easy Tiger Hostel". Hier kamen wir, dank des "Info Talks" am Morgen, auch zum ersten Mal in Kontakt mit dem Vietnamkrieg, da wir interessante historische Fakten zu der Rolle dieser Provinz im Krieg erfuhren. Dieser schmale Streifen Vietnams wurde während des Krieges mit unglaublicher Härte von den Amerikanern bombardiert, um den Nachschub von Ressourcen und Soldaten in den Süden zu unterbinden. Dabei fielen hier mehr Bomben als im gesamten 2. Weltkrieg. (T)
Nachtbus
Durch den Urwald zu der Paradise Cave
Paradise Cave:
Einstieg in die Höhle
Perfekte Spiegelung im Höhlensee
Zwischenstopp auf dem Rückweg beim Mountain River Café mit Ausblick auf dem Fluss, der durch Phong Nha fließt
Abandoned Valley Tour (Anbieter: Jungle Boss, gebucht über das Easy Tiger Hostel)
Diese eintägige Tour führte uns über 12km Regenwald Trekking zum Hintereingang der Dark Cave und zur Hang E cave.
Wir hatten einen wirklich schönen und anstrengenden Tag. Die Strecke durch den Dschungel waren geprägt von viel Matsch, etwas Klettern, schönen Flussüberquerungen und viel Schweiß. Leider bestand unsere Gruppe aus 18 Touristen, was die Chance auf Sichtung einheimischer Tiere (zb Affen und Schlangen) etwas minderte. Trotzdem waren wir begeistert vom abwechslungsreichen Regenwald.
Das erste Ziel war der "Hintereingang" der Dark Cave. Dort kletterten wir 700m über Felsen und Stalagmiten in die Höhle hinein. Als wir alle Lichter aus machten erlebten wir totale Dunkelheit, wie es einige von uns noch nie erlebt haben. Man sah wörtliche die Hand vor den Augen nicht mehr. Ohne Licht ist es unmöglich, sich in der Höhle zu bewegen. Eindrucksvoll!
Der zweite Stopp führte uns zur Hang E Cave, dort mussten wir hinein schwimmen. Die wohltuende Abkühlung tat uns allen gut und totale Dunkelheit fühlt sich im Wasser treibend nochmal anders an.
Nach dem Rückweg genehmigten wir uns das ein oder andere Bier und resümierten den schönen, lohnenswerten Tag im Abandoned Valley. (R)
Eingang zur Hang E Cave
Eingang der Dark Cave