Es war das vorletzte Wochenende für uns in der Nelson/Tasman-Region. Diese Woche ist für Robin die letzte Arbeitswoche und Ende nächster Woche, am Donnerstag den 21.11, werden wir 3 Nelson und unser Apartment endgültig verlassen und in den Süden aufbrechen.
9. und 10.11: Das Wochenende verbrachten wir in der Golden Bay Region. Das war unsere Reiseroute:
oder auch hier auf Google Maps zu sehen.
Unser Wochenendtrip begann Samstag Morgen in Nelson, als wir gegen 7 Uhr unser Apartment verließen und in Richtung Takaka aufbrachen. Auf dem Weg machten wir an einem Aussichtspunkt unweit des Highway 60 auf dem Takaka Hill Halt und genossen den Blick auf Motueka und die Golden Bay. In Takaka angekommen nahmen wir nach einer kurzen Mittagspause eine kurze Wanderung zu den Wainui Falls auf uns. Bei Sonnenschein, der uns an diesem Tag leider nicht vergönnt war, hätten wir dieses Spektakel noch mehr genießen können.
Die Te Waikoropupu Springs (kurz Pupu Springs genannt) standen als nächstes Highlight auf unserer Liste. Dort angekommen mussten wir zu unserer Ernüchterung feststellen, dass die Besucherplattform an den Quellen aufgrund von Bauarbeiten geschlossen war. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, die verlassene Baustelle zu betreten um uns von dem (tatsächlich!) klaren Wasser überzeugen zu können. Der Grund des Sees war an jeder Stelle klar zu sehen.
Nach den beiden Sehenswürdigkeiten ging es auch schon am Meer entlang in Richtung Farewell Spit. Als wir den Aussichtspunkt erklommen, brach zum ersten Mal an diesem Tag die Sonne durch die Wolkendecke durch. Uns bot sich ein wunderbarer Blick auf das Meer, das Umland und die 30 Kilometer lange Sandbank, die von der Gischt, aufgewirbelt durch die starken Winde, verschleiert wurde. Abgerundet wurde der Nachmittag durch einen Spaziergang am Strand entlang bis zum Beginn des Farewell Spit. Anschließend machten wir uns auf in Richtung Campingplatz und richteten uns für die Nacht. Der Campingplatz war bei Port Puponga (Karte unten).
Obwohl der Abend eigentlich schon ausgeklungen war, machten sich Flo und Robin nachts noch auf eine kleine Erkundungstour. Direkt vor dem Campingplatz hatte sich das Meer wie üblich weit zurückgezogen und eine kleine Felsen-Halbinsel (Abel Head) zugänglich gemacht. Mit Taschenlampen bewaffnet machten wir uns auf den Weg und staunten über verschiedenen kleine Tierchen (Krebse) im knöcheltiefen Gewässer. Gespenstische Stille umgab uns und es war bald Mitternacht, als wir uns den Felsen nichtsahnend näherten. Plötzlich wurden wir von einem lauten und Angst einflößenden Geräusch überrascht, dessen Ursprung nur wenige Meter vor uns war. Panisch trafen die Lichtkegel unserer Taschenlampe eine uns böse anbellende Riesen-Robbe. Uns blieb nur die sofortige Flucht und die Hoffnung, dass uns nicht die ganze Robben-Kolonie, die wir durch unsere Erkundungstour geweckt hatten, wütend verfolgte. Nach einigen Metern stellten wir fest, das wir in Sicherheit waren und begaben uns geschockt in Richtung Zelt. Auf dem "Highway" vor dem Campingplatz konnten wir noch gemütlich Sterne gucken. Es ist wahrscheinlicher, dass die Riesen-Robben uns nachts im Zelt besuchen, als das nach Sonnenuntergang jemals ein Auto auf dieser Straße fährt.
Am Sonntag morgen fuhr das Reiseteam zu einem Parkplatz nahe dem Wharaiki Beach (10 auf der Karte). Der Plan war, von dort über die Wanderwege 4, 3, 2 und 5 zu laufen wo uns dann der krankheitsbedingt geschwächte Felix mit dem Auto erwarten sollte. Die erste Station, den Wharaiki Beach, erkundeten wir noch zu 3.. Dank sorgfältiger Planung und frühen-aufstehens war noch Ebbe. Mehrere Felsen und kleine Inseln waren somit für uns zugänglich und da dort, wo Felsen sind, meistens auch Robben sind, konnten wir uns einige von ganz nah anschauen. R und F2 wurden sogar aus dem Hinterhalt von "rennenden" Babyrobben überrascht. F2, der - seit dem einschneidenden Erlebnis gestern Nacht - Angst vor Robben hat, konnte gerade noch durch einen beherzten Sprung zur Seite ausweichen.
Nach dem Strand ging es für F2 und R weiter zum Cape Farewell. Dieser Teil der Strecke war der anstrengendste, da einige Höhenmeter zu überwinden waren. Wir liefen ausschließlich über bergige Schafsweiden, links von uns das Meer, der Wind im Rücken und vor uns die Landzunge Farewell Spit und eine traumhafte Aussicht bis hin zum Abel Tasman Nationalpark. Und um uns herum hunderte Schafe die uns aufgebracht anmähten. Es gab keinen richtigen Weg und die Wiesen waren voller Schafsausscheidungen und rutschig, weswegen wir das ein oder andere Mal in ebendieser landeten. Das schönes Panorama begleitete uns die gesamte Wanderung über und trotz des starken Westwindes wurde uns klar: Würden wir Schafe sein müssen, würden wir hier grasen wollen.
Nach dem Cape Farewell (F erwartete uns dort) ging es bergauf zum Pillarpoint, von dem man die schönste Aussicht hatte. Wir hatten uns einen verstaubten, alten Leuchtturm auf der Spitze vorgestellt, wurden aber enttäuscht.Wir gönnten uns eine kleine Pause nahe dem Felsen Old Man und trafen den einzigen anderen Wanderer. Die Umgebung veränderte sich von Weideland zu typisch neuseeländischem Buschland mit einigen Bäumen und vielen Sträuchern.
Die Wanderung endete nach 13km auf dem Parkplatz (1). Felix erwartet uns dort freudig mit dem Auto und wir hatten noch genug Zeit, an den Strand zu liegen und der Flut bei ihrer Arbeit zuzusehen, bevor es dann zurück nach Nelson ging.
Der Hilltop Walk in der Gegend um das Farewell Spit. Unsere Route: 10 - 4 - 3 - 2- 5.
Hawkes Lookout auf dem Weg nach Takanaki[/caption]
Hawkes Lookout (Panorama)[/caption]
Wanderweg zu den Wainui Falls[/caption]
ein kleines Hindernis[/caption]
Die Wainui Falls[/caption]
Pupu Springs. Ohne Sonnenschein sieht er aus wie jeder andere See. Nur unter Wasser sieht man die phenomenale Klarheit des Sees.[/caption]
Bei den Pupu Springs[/caption]
In der Nähe des Farewell Spit. Links unten ist der Campingplatz.[/caption]
Diesmal in die andere Richtung: Hinten die Landzunge[/caption]
Sonntag:
Wharaiki Beach:
Anschließende Wanderung:
[caption id="attachment_306" align="alignnone" width="625"] Cape Farewell[/caption]
Cape Farewell[/caption]
Panorama Blick zurück. Ganz hinten rechts ist der kleine, weiße Strand, von dem wir gestartet sind[/caption]
Umso weiter wir liefen, umso mehr sah man von dem Farewell Spit
Am Ende der Reise waren wir alle ein bisschen durcheinander :)[/caption]