Nachdem wir einige eindrückliche Tage in Singapur verbracht haben, beendeten wir unsere Reise auf der Philippinischen Insel Luzon. Diese ist die größte Insel der Philippinen und beherbergt auch die Hauptstadt Manila.
Von Singapur ging es also nach Manila und von dort über den Mount Pinatubo nach Banaue, um die weltberühmten Reisterrassen von Banaue, Hapao und Batad zu besichtigen. Die letzten Tage verbrachten wir dann am Strand. Doch der Reihe nach:
- Mt. Pinatubo
- Banaue
- Reisterrassen von Batad
- Reisterrassen von Hapao
- Patar Beach
1. Mount Pinatubo:
Heute stand eine kleine Tour auf den Pinatubo-Vulkan an. Da wir erst noch zum Fuß des Vulkans gelangen mussten, klingelte für uns der Wecker um 04:00 Uhr. Nach einer Taxifahrt zum Treffpunkt mit unserem Guide namens Robin deckten wir uns notgedrungen mit Frühstück von Mc Donald's und 7-Eleven ein ab ging's samt Gepäck in zwei Tricycles. Nach etwa einer Dreiviertelstunde beengter Fahrt befanden wir uns beim letzten Checkpoint vor dem militärischen Sperrgebiet um den Pinatubo herum. Gerade als wir ankamen, marschierten ca. 150 junge Soldaten mit Gepäck, Gewehr und Marschgesängen an uns vorbei. Hier befand sich ein größeres Ausbildungs- und Trainingszentrum der philippinischen Armee. Im Sperrgebiet am Fuße des Pinatubo werden auch Bombenabwürfe und sonstige Manöver geübt - aber glücklicherweise nicht als wir das Gebiet passierten.
Um den Checkpoint herum befand sich ein kleines Dorf, wo unser Tourenanbieter Pinay Keypoint auch sein "Büro" hatte. Hier wurden die obligatorischen bürokratischen Formalitäten erledigt, wir bekamen letzte Details zur Tour und konnten unser Gepäck abstellen. Dann ging es los.
Zunächst stand eine knapp zweistündige Fahrt in einem Allrad-Jeep durch eine wüstenähnliche Landschaft an. Verrückterweise war das Flachland komplett sandig, lebensfeindlich und kahl. Die Hänge der Berge bzw. Hügel hingegen waren üppig begrünt. Eine eigenartige Landschaft. So rasten wir in einem wahnsinnigen Tempo mit dem nur rudimentär ausgestatteten Jeep durch die Pinatubo-Ebene, querten Flussläufe, machten mehrere Pausen um den Motor abzukühlen, passierten Wasserbüffel-Herden, sahen Einheimische die ihr Hab und Gut in Ochsenkarren transportierten und hinterließen stets eine große Staubwolke.
Die Fahrt war zwar echt anstrengend, aber definitiv ein Erlebnis für sich!
Schließlich kamen wir beim Parkplatz nahe des Pinatubo an und nun ging es zu Fuß weiter. Die Landschaft änderte sich etwas, denn nun war alles tropisch grün. Wir gingen entlang eines Bachlaufs einen Trampelpfad entlang und kamen nach ca. 30 Minuten an unserem Ziel an: der Kratersee des Pinatubo. Nachdem wir von unserem Guide zu unzähligen Erinnerungsfotos nahezu genötigt wurden, erkundeten wir den See auf eigene Faust. Es sah sehr schön aus und auch die Vorstellung, dass der gesamte nun fehlende Berggipfel von 259 m Höhe durch den Ausbruch weggesprengt wurde, war beeindruckend.
Nachdem wir den Ausblick genossen hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg durch die einzigartige, vulkanisch geprägte Landschaft. Der geologisch interessierte Wanderer bemerkte, dass der Fluss und die Steine häufig gelblich und rötlich gefärbt waren (aufgrund des Eisenoxids bzw. Eisens) und es viel vulkantypisches Gestein gab: Granit, poröses Tuffgestein und anderes Gestein, in das kleinere Steine eingeschlossen wurden, als die Lava beim Ausbruch über die kleineren Steine lief. Man sah auch, wie der Fluss sich durch die meterhoch abgelagerte Lahare-Schicht (der Asche-, Schlamm- und Gesteinsstrom, der bei einem Ausbruch die Hänge hinunterläuft) gegraben hat und nun seit dem Ausbruch 1991 in kürzester Zeit ein tiefes Flusstal bilden konnte, da das Lahare-Gestein sehr weich ist. Äußerst interessant.
Während der Rückfahrt mit dem Jeep, bei welcher sich unser Fahrer einige Wettrennen mit anderen Jeeps lieferte, erzählte uns unser Guide noch einige interessante Facts zum Ausbruch im Jahre 1991. Zum Beispiel wurde der Ausbruch frühzeitig vorhergesagt und die Ebene evakuiert, trotzdem starben über 800 Menschen. Zum Großteil war das die indigene Bevölkerung, die nicht wusste was ein Vulkanausbruch bedeutet und sich somit nicht adäquat in Sicherheit brachte. Zum anderen hatte sich die Umgebung um den Pinatubo komplett verfinstert, laut Aussage des Guides dunkler als nachts - also eine totale Finsternis. Laut Wikipedia hatte sich außerdem die globale Durchschnittstemperatur um 0,5 °C verringert.
Fazit: Es war eine tolle Tour, die nicht nur wegen der abenteuerlichen Jeepfahrt, sondern auch wegen der besonderen Landschaft und dem tollen Kratersee absolut einzigartig - wenn auch etwas teurer (3000PHP p.P) - war.
2. Banaue:
Über Baguio fuhren wir nach Banaue (Van, 6std, sehr kurvig). Die Ortschaft liegt 1500m über dem Meeresspiegel und dient als Ausgangspunkt zu mehreren Sehenswürdigkeiten in der Umgebung (Provinz Ifugao), allen voran die etlichen Reisterrassen, auf denen in unwegsamen Tälern Reis angebaut wird.
Unsere Unterkunft war das "Evergreen Hostel". Wir fühlten uns in den sauberen Zimmern sehr wohl und genossen die für philippinische Verhältnisse guten Mahlzeiten und den Ausblick vom Balkon. Der Besitzer half uns mit den Ausflügen in die Umgebung, wobei der Grat zwischen extremer Hilfsbereitschaft und Gewinnmaximierung durch Verkäufe an uns wirklich schmal war.
3. Tour zu den Reisterrassen von Batad mit kleiner Wanderung:
Nach einem kurzen Pancake-Frühstück verließen wir um 9 Uhr unser Hostel, um die Tour zu den Batad-Reisterrassen zu starten. Es war keine gebuchte Tour, wir hatten uns gegen diese Variante entschieden, um auf eigene Faust loszuziehen (was nach unserer Meinung auch empfehlenswert ist). Lediglich das Tricycle samt Fahrer waren im Voraus für 1.600 PHP gebucht. Hier hätte man aber auch den nächstbesten Vorbeifahrenden engagieren können, was auch die billigere Variante gewesen wäre.
Per Tricycle, das durch drei schwere Europäer samt Fahrer in Deutschland wohl "überladen" gewesen wäre, ging es los.
Nach einer wahrlich wilden Bergfahrt, bei der das Motorrad an seine Grenzen kam, erreichten wir Batad Sattle, unser Startpunkt über den Wolken.
Zu Fuß ging es die Bergstraße nach unten, bis wir das Ende der Straße erreichten. Hier warteten bereits einige freie Guides, die ihre Dienste anbieteten. Dadurch, dass wir einen größeren Fußmarsch nach der Reisterrasse durch den Dschungel zum Highway einlegen wollten (um hier wieder von unserem Tricycle-Fahrer eingesammelt zu werden), kostete der Guide 1.000 PHP.
Zu erwähnen ist, dass wir den Weg zur Reisterrasse ohne einen Guide vermutlich nicht gefunden hätten.
Nach einem ca. 30-minütigen Fußmarsch erreichten wir die ersten Ausläufer des UNESCO-Weltkulturerbe.
Ca. 2 Stunden konnten wir den Ausblick auf und den Marsch durch die Batad-Reisterrassen genießen. Es war wirklich sehenswert!
Nachdem wir uns satt gesehen (und fotografiert) hatten, starteten wir unseren 2-stündigen Fußmarsch zum Highway am Dorf Lanah. Aufgrund der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit machten wir an mehreren Aussichtspunkten Pause.
Ohne größere Zwischenfälle erreichten wir den Highway, wo wir uns von unserem Guide Ricky verabschiedeten und uns per Tricycle zum Bangaan-Village begaben.
Bangaan-Village befindet sich in einem Tal und ist umgeben von grünen Reisterrassen. Wir entschieden uns, nach unten in das Tal zu steigen, um das Dorf genauer betrachten zu können. Bangaan-Village ist für seine erhaltene Schönheit inmitten von Reisterrassen bekannt. Da es zu regnen begann, traten wir nach ein paar Fotoaufnahmen gegen 16 Uhr den Heimweg zum Hostel an.
Abends saßen wir noch auf der Balkonterrasse des Hostels zusammen, sahen einige Glühwürmchen und genossen ein paar kalte Biere. Aufgrund des anstrengenden Tages und des einsetzenden Starkregens gingen wir bereits gegen 21 Uhr ins Bett.
Fazit: Eine Tagestour nach Batad und zum Bangaan Village ist Pflicht! Hier bietet sich auch die oben genannte Wanderung durch die Region an. Aber dann unbedingt mit einem Guide.
- Batad Saddle (1std mit dem Tricycle von Banaue): Koordinaten 16.923014, 121.12664
- Hadjag (Beginn des Batad Dorfes,vom Saddle ca 30min bergab): 16.929603, 121.130071
- Start Wanderung Batad nach Lanah (über Nagkor, 2-3std): 16.929748, 121.135105
- Lanah Jumpoff: 16.908984, 121.135374
- Bangaan Viewpoint (von Lanah 15min mit dem Tricycle) und Dorf Bangaan (Abstieg ins Dorf ca 30min): 16.90977, 121.130383
Vom Batad Saddle in Richtung Dorf
Batad
Bangaan Village
kleine Wanderung
In Banaue
4.Tour zu den Reisterrassen und zum Hot Pool bei Hapao:
Tag 2 startete für uns aufgrund schlechten Wetters erst um 11uhr. Wir chartern für 900PHP ein Tricycle und fuhren ca 1std zum Dorf Hapao. Dort engagierten wir für den Festpreis von 500PHP einen einheimischen Guide, welcher uns durch die Reisterrassen zu der heißen Quelle führte (30min).
Auf dem Hinweg regnete es teilweise stark, weswegen wir den Blick über die langgezogenen Terrassen nicht wirklich genießen konnten. Am Zielort erwartete und dann ein Becken, in dem heißes, schwefelhaltiges Wasser zum entspannen einlud. Abkühlen konnten wir uns direkt nebenan im Gebirgsfluss. Wir zwangen uns ein gelassenes Gesicht zu machen, als wir in das eiskalte Wasser gingen. Ein Tourist aus Mikronesien fragte augenzwinkernd, ob das die standard "german water" Bade-Temperatur ist.
Nach einer Stunde vergnügtem planschen und lustiger Gespräche ging es über die Reisterrassen zurück ins Dorf (45min). Diesmal beeindruckten uns die farbenprächtigen, hunderte Meter langen Terrassen, in deren Mitte sich der Gebirgsfluss wandt.
Beim Tricycle angekommen fuhren wir noch zum Banaue Viewpoint (45min) um die Reisterrassen von Banaue, die als 8. Weltwunder gelten, anzuschauen. Die Terrassen sind wie die anderen gigantisch groß, die einzelnen Terrassen sind aber mit Lehmmauern (nicht mit Steinen) befestigt. Leider war es ziemlich bewölkt und regnerisch, trotzdem sollte man diesen Spot nicht verpassen wenn man schon mal in der Gegend ist. Zurück nach Banaue sind es nur 30min (Tour insgesamt 5std).
Fazit: Hapao muss man unbedingt mitnehmen. Die Reisterrassen stehen denen von Batad in nichts nach und der Hot Pool ist gemütlich, auch bei Regen!
- Hapao Dorf (Ausgangspunkt): Koordinaten 16.888294, 121.011708
- Banaue Viewpoint: Koordinaten 16.920515, 121.056348
Hapao
Hapao
5. Patar Beach (Bolinao / Zambales):
Der "Patar Beach" ist laut TripAdvisor der zweitbeste Strand auf Luzon. Er ist in der Provinz Zambales und befindet sich ca. 20km südlich von Bolinao. Der Strand ist öffentlich und wird rege von einheimischen Tagestouristen besucht. Doch nur ein kleiner Teil ist bevölkert: etwas weiter südlich beim "GBeachResort" ist der Strand fast leer und traumhaft! Aufgrund der abgelegen Lage ist die Infrastruktur mangelhaft (kein ATM, nur kleine Shops, keine Busse, keine Restaurant außerhalb der Hotels).
Wir gönnten uns 3 (zugegebenermaßen teure) Nächte im "GBeachResort". Bis auf uns gab es kaum Gäste. Am Strand und Pool ließen wir die anstrengende Reise sanft mit dem ein oder anderen Bierchen ausklingen..
Transport (Banaue - Patar - Manila):
- Banaue - Baguio: Van, 6std, Abfahrt 17uhr, Ankunft gegenüber dem Ashburnals Transient Rooms, 450PHP
- Baguio - Dagupan:Victory Liner Bus, 3std, Abfahrt stündlich beim Victory Liner Terminal (Agoo), 110PHP (ohne AC)
- Dagupan - Alaminos: Victory Liner Bus, 2std, Abfahrt stündlich beim Victory Liner Terminal, 66PHP (ohne AC)
- Alaminos - Bolinao: Five Star Bus, 1std, Abfahrt stündlich neben dem Victory Liner Terminal, 66PHP (AC)
- Bolinao - Patar Beach: Tricycle (30min)
- Bolinao - Manila (Pasay): Direkter FiveStar Bus, stündlich ab Mitternacht, bis zu 10 Std (obwohl wirklich alle sagen: 6 std!)
Unterbringung:
- Öffentlicher Teil des Patar Beach: Koordinaten 16.303576, 119.780989
- Zwischen Bolinao und Patar Beach gibt es etliche Resorts und Cottages ab 2000PHP pro Nacht, teilweise mit eigenem Restaurant
- GBeachResort: 9000PHP pro Nacht für 3 Personen, Vollpension, Meerblick, kein WLAN, Pool
- Es lohnt sich mit dem Tricycle von Hotel zu Hotel zu fahren und die Preise zu vergleichen. Doch erst das Tresures of Bolinao Beach Resort und die Resorts südlich davon sind am eigentlichen Patar Beach (siehe Koordinaten oben )