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21.03.17

Singapur: die Unvergleichbare (5)

Beitrag 5: Zwischenstopp für 3 Tage in Singapur (Route)

Nachdem wir im Eiltempo Vietnam durchquert hatten, stand ein kurzer 3-Tages Aufenthalt in Singapur an. Hiernach sollte es weiter auf die Philippinen gehen.



Singapur ist 2 Flugstunden südlich von Saigon. Hier hat es ebenfalls Temperaturen über 30° und eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit, wodurch es nachts nicht wirklich abkühlt. Wir konnten die Stadt bei blauem Himmel genießen.

Schon im Vorfeld machten wir uns mit den etwas "anderen" Regeln vertraut: Komplettverbot für Kaugummis, kein Wasser trinken in der U-Bahn, Alkoholverbote in der Öffentlichkeit, Prügelstrafe... Trotzdem hatten wir einen ordentlichen Kulturschock, bedingt vor allem durch den Kontrast Saigon - Singapur.

Die Stadt ist unglaublich sauber, alles läuft (wörtlich) in geordneten Bahnen, kein Gedränge, kein Ansprechen, keine Kriminalität, kaum Autos, keine sichtbare Armut, keine Tiere, kaum Lärm, keine Hupen (!)....

Das Nahverkehrssystem ist exzellent, die Architektur der Skyline (Financial District, Marina Sands Bay, Gardens by the Bay) unvergleichbar und mehr Multikulti (China Town, Little India, Arab Street und viele Europäer, die für die ausländischen Firmen arbeiten) geht kaum....

Am Abend des ersten Tages trafen wir einen Freund und Mannschaftskollegen von R., der seine Bachelorarbeit für Bosch in Singapur schreibt. Er erzählte uns etwas über den Ehrgeiz, den die jungen Singapuris an den Tag legen, um erfolgreich zu sein. Außerdem werden die besten einheimischen Uni-Absolventen in den Staatsdienst abgeworben, anstatt ihr Arbeitsleben in Unternehmen zu beginnen. Also genau das Gegenteil zu Deutschland? (Bis auf mindestens 3 Ausnahmen natürlich nicht!). Das Ergebnis lässt sich eindrucksvoll in dem Stadtstaat betrachten.

Keiner von uns war je in einer Millionenstadt, die ruhiger und entspannter zu besichtigen war. Trotzdem, hier zu leben,  können wir uns nicht wirklich vorstellen. Viele Wochenarbeitsstunden, Bierpreise um die 25$, harte und rückständige Strafen bei den kleinster Vergehen und Spaß ist quasi verboten...

Tag 1: Wir erreichten Singapur um 16 Uhr. Nachdem wir uns im kinderleichten Nahverkehrssytem zurecht gefunden hatten, gelangten wir nach einem anstrengenden Fußmarsch zum Hostel. Danach trafen wir uns im Financial District mit dem Kollegen aus Deutschland und gingen erst mal - bezahlbar - bei einem Asiaten essen.

Anschließend schlenderten wir durch den Financial District und von da auf die "Fullerton Promenade". Hier konnten wir auf das weltbekannte Marina Bay Sands Hotel blicken und nutzen den schönen Ausblick für einige Fotos. Danach gingen wir über die "Anderson Bridge" zu einem kleinen Park ("Esplanade"), in dem wir verbotenerweise ein im Supermarkt gekauftes Bier tranken (natürlich mit schlechtem Gewissen).

Die letzten Busse und Züge fahren schon um 23.30uhr (vgl. Tübingen 3uhr). Der Staat will eben nicht, dass sich seine Bürger nachts draußen rumtreiben oder gar trinken und rauchen (eine Flasche Vodka kostet ca. 60€, eine Schachtel Zigaretten kostet ca. 14€). Stattdessen sollen sie lieber früh zur Arbeit. Getreu diesem Motto gingen wir ebenfalls durch die nun menschenleere Stadt nach Hause und ins Bett.

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Tag 2: Den Tag über stand Sightseeing in der Gegend um den Marina Bay Sands an. Zuerst besichtigten wir die Gardens by the Bay.

Dort stehen sogenannte "Supertrees": Metallgerüste,  an denen Grünzeug nach oben wächst und - wenn alles Metall bedeckt ist - aussehen sollen wie riesige Bäume. In der "Baumkrone" sind Solarpanels angebracht.

Außerdem gibt es hier 2 Klimaneutrale Gewächshäußer der Superlative, von denen in einem eindrücklich auf den Klimawandel aufmerksam gemacht wird.

Anschließend schlenderten wir zurück in Richtung Stadtzentrum und schauten uns allerlei verrückte Architektur, in Kombination mit viel Grün, an.

Marina Bay Sands



Blick auf die Skyline

Blick auf die Supertrees im Garden by the Bay



Cloud Forest

Cloud Forest






Um 20uhr genossen wir die alltägliche Lasershow über der künstlichen Bucht von der "Fullerton Promenade" aus. Die ausgeschüttete Halbinsel um das Marina Bay Sands herum hat für einen künstlichen "See" gesorgt, welcher einmal das größte Süßwasserreservoir der Stadt geben soll (wenn das Salz aus dem See verschwunden ist).






Gegen 21uhr gingen wir auf das Marina Bay Sands. Ein Teil des "Schiffs" auf dem Dach ist für nicht Gäste geöffnet. Die Ce-la-vie Rooftopbar lockt mit einer gigantischen Aussicht auf die Skyline und gigantischen Bierpreisen (15€). Leider verdarben uns Geländer und abgesperrte Bereiche die ungehinderte Aussicht, weshalb wir nicht so recht wissen, ob wir die Bar weiter empfehlen können. Ab 22uhr konnten wir in den angrenzenden "Nachtclub" gehen, von wo aus die Aussicht besser war und wir auch einen Blick auf den bekannten und abgesperrten Infinitipool des Hotels erhaschen konnten. Glücklicherweise hatten wir unsere langen Hosen und Hemden herausgekramt, weshalb uns stark schwitzenden Reisenden der Zugang zu diesem Teil des Daches gewährt wurde.







Tag 3: Am Morgen vor dem Weiterflug machten wir einen ausgedehnten Spaziergang auf den "Southern Ridges". Hier Reihen sich mehrere Parks aneinander und der höchste Gipfel (120 Meter!) ist auch noch mit dabei.
Wir sind an der Seilbahn bei der MRT Station "Harbourfront" gestartet. Aufgrund zu hoher Ticketpreise und fehlender One-Way Tickets mussten wir den "Faber Peak"  zu Fuß erklimmen, was wir aber flott gemeistert haben. Danach ging es über die "Henderson Waves Brücke" zum "Forrest Walk" (Baumwipfelpfad) und am Ende zur MRT Station "Labrador Park". Alles in allem brauchten wir für die ca. 7km 2std.

Geschlafen haben wir im günstigen, aber sauberen "Pine Hostel" in Little India.



Parkroyal Hotel nahe Chinatown

Baumwipfelpfad (Forest Walk) auf der Southern Ridge

Henderson Wave