Beitrag (1): Turgen-Tal und Reisetipps
Beitrag (2): Canyons und Tuzkol
Beitrag (3): Kaindy, Altyn Emel und Ili-Delta
Tipps zur Organisation der Reise findest du ganz unten im Beitrag.
Turgen Tal und Assy-Plateau
Nach der Ankunft in Almaty holten wir den Renault Duster Allrad-SUV bei der Autovermietung ab (Info zur Vermietung siehe ganz unten). Wir kauften im nahegelegenen Supermarkt Verpflegung und fehlende Ausrüstungsgegenstände. Nach etwas umständlicher Suche fanden wir das "europäische" Campiggas der Firma "Campinggaz" in einem Outdoorausstatter namens "Robinzon" (GPS: 43.263237, 76.940423).Wir fuhren weiter in das Turgen-Tal. Für ein paar Tenge wird die Einfahrt in das Tal gewährt. Wir fanden ein namenloses Hostel (GPS: 43.3235397, 77.6279858), in welchem wir über Nacht blieben. Dort gibt es ein 8-Bett-Dorm, aber auch Doppelzimmer, welche über AirBnB buchbar sind. Die Besitzerin Natalya spricht fließend Deutsch und ist sehr hilfsbereit.
In der ersten Nacht gab es ein Unwetter und überraschend schneite es im Tal und auf dem dahinterliegenden Assy-Plateau. Laut Natalya ist das für diese Jahreszeit extrem ungewöhnlich - normalerweise ist der Schnee hier schon lange geschmolzen. Es störte uns jedoch nicht, im Gegenteil, es machte die für den nächsten Tag anstehende Wanderung zu den nahegelegenen Wasserfällen interessanter, da nun verrückterweise Schnee auf dem frühlingshaften Grün der Pflanzen lag, und außerdem der Weg an mehreren Stellen durch von der Schneelast umgedrückten Bäumen unterbrochen wurde.
Am nächsten Morgen durchfuhren wir also das Tal und wanderten zu den zwei Wasserfällen in der Umgebung. Den ersten, Medvezhiy-Wasserfall (GPS: 43.281405, 77.715155), erreicht man von diesem Parkplatz hier aus (GPS: 43.27555, 77.712813) in rund 30 Minuten. Nachdem wir diesen recht hohen Wasserfall mit sehr schöner Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel erreichten, wanderten wir wieder zurück und fuhren zum Startpunkt (GPS: 43.233796, 77.76112) des zweiten Wasserfalls, des Kairak-Wasserfalls (GPS: 43.185933, 77.733472). Vom Startpunkt aus, am Ende des Tals, sind es rund 7 km einfacher Weg. Wir waren insgesamt gute 3 Stunden unterwegs. Gleich nach dem Startpunkt muss man eine eingestürzte Brücke überqueren, was nur zu Fuß möglich ist. Die Landschaft hier sieht recht alpin-europäisch aus.
Weg zum Medvezhiy-Wasserfall |
Medvezhiy-Wasserfall |
Medvezhiy-Wasserfall Ausblick |
kurz vor Ende des Tals |
Kairak-Wasserfall |
Gegen Abend fuhren wir hinauf auf das Assy-Plateau und sammelten unsere ersten Offroad-Erfahrungen mit dem Duster. Der Weg hinauf beginnt hier: GPS: 43.237377, 77.766260 - unmittelbar neben dem Parkplatz für den Kairak-Wasserfall. Man benötigt auf jeden Fall einen Allrad-Jeep und ungefähr 2 Stunden für die Strecke. Umso höher man kommt, umso schöner sind die Ausblicke auf das Plateau. Nachdem wir mehrere umgestürzte Bäume aus dem Weg räumten sowie Schneewehen, Geröllabschnitte und Matschlöcher durchfuhren, kamen wir auf dem herrlich einsamen Assy-Plateau an (GPS: 43.232722, 77.880834). Wir zelteten mitten auf der Wiese in der Nähe des verlassenen Observatoriums. Es war kein Mensch weit und breit zu sehen, doch leider wurde die Nacht sehr kalt (-4°), was sich nicht gut mit unserer Sommerausrüstung vertrug. Wir versuchten es zunächst mit Zwiebellook und zogen alles an, was wir dabei hatten, doch schon nach kurzer Zeit im Zelt mussten wir uns der Kälte geschlagen geben und ins Auto umziehen. Dank der Heizung wurde uns schnell wieder warm und die Nacht ging schnell vorbei. Der Sternenhimmel war übrigens sensationell - man konnte mit bloßem Auge die Milchtraße sehen.
Erste Ausblicke. Etwa die Hälfte des Weges ist geschafft. Hinten im Bild sieht man das Observatorium. |
Abendessen |
Sonnenuntergang mit heißer Gemüsebrühe |
Sonnenaufgang |
Tipps
Quellen zur Recherche:- deutscher Blog aus 2015: http://www.high-iso.de/reiseberichte/
- Viele Infos über die Region: https://caravanistan.com/
- Caravanistan-Forum, Info über Autovermietung: hier
- Reiseführer
Wir reservierten unseren Duster per E-Mail bei "Vladex-Prokat" in Almaty (Homepage nur in kyrillisch). Dort arbeitet ein englisch sprechender Mitarbeiter (Nick). Das Büro befindet sich hier im dritten OG (GPS: 43.2691596, 76.9313020).
Wir empehlen dringend, einen Allrad-Jeep zu mieten. Nur dadurch konnten wir an die Orte fahren, die wir sehen wollten. Wir waren schneller und sicherer unterwegs, als mit einem nomalen Auto. Fast jede Asphaltstraße hat etliche Schlaglöcher und wir mussten oftmal Schotter- oder Staubpisten fahren. Für die hier aufgeführte Reise ist ein Allrad-Jeep auf jeden Fall notwendig.
Für die 10 Tage Mietdauer bezahlten wir 171.000 Tenge (440€) + 150€ Kaution. 300km am Tag waren inklusive. Wir fuhren insgesmat rund 2000km. Ein internationaler Führerschein ist in Kasachstan Pflicht. Außerdem sollte man sich penibel an die erlaubten Gechwindigkeiten halten.
Kartenmaterial:
Gutes Kartenmaterial ist schwierig zu finden. Selbst auf unseren Karten aus verschiedenen Quellen waren viele Staubpisten und die Canyons im Sharyn Nationalpark nicht eingezeichnet.
Für einfache Navigation mit dem Auto zwischen den Städten empfeheln wir Yandex Navi. Dort können die Karten von Almaty und Region Almaty offline gespeichert werden. MapsME ist in Kasachstan unbrauchbar.
Detaillierte Karten mit allerlei Wegen liefert "OpenAndroidMaps" oder noch besser, die Android-App "All-In-One OfflineMaps+". Hier kann man sich etliche Karten importieren, offline verfügbar machen und Wegpunkte importieren oder setzen. Es gibt eine Karte speziell für Kasachstan (Kazakhstan Visicom Map), die viel besser war als westliches Kartenmaterial wie Google Maps.
Sprache:
In Kasachstan wird neben Kasachisch auch Russisch gesprochen. Wer Russisch kann, wird nirgends Schwierigkeiten haben. Englisch wird nur von sehr jungen Leuten gesprochen, aber bei Weitem auch nicht von allen. Es empfiehlt sich daher dringend, wenigstens die kyrillischen Schriftzeichen zu lernen, damit man Straßen- und Hinweisschilder lesen kann. Und wenn Zeit und Motivation noch reichen, sind auch ein paar wenige Worte Russisch sehr hilfreich. Was auch äußerst empfehlenswert ist: Google Übersetzer auf dem Handy.
12 Tage, Gesamtkosten 1000€ pro Person