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25.06.21

Island: Kalte Füße (8)

Tag 17: Snæfellsnes-Halbinsel
Tag 18: Snæfellsnes-Halbinsel und Hraunfossar
Tag 19: Glymur-Wasserfall
Tag 20: Pingvellir und Reykjavik

Der 17. Tag unserer Reise startete mit dem versprochenen blendenden Sonnenschein- nicht. Aber es sollte noch besser werden. Wir wollten in zwei Tagen die Snæfellsnes-Halbinsel umrunden, welche im Westen Islands liegt.
Zunächst fuhren wir zum bekannten Fotomotiv des kegelförmigen malerischen Bergs Kirkjufell. Und wie man auf dem Bild sieht, sieht man leider nix. Typisch Island. Wir schön es eigentlich sein könnte zeigt euch die Googlesuche.



Dafür wurden wir mit 90 Pferden belohnt, die am Wegrand an uns vorbeigaloppierten und Touris transportierten.




Danach ging es zum Skardsvik-Sandstrand im Gebiet des Nationalparks im westlichen Teil der Halbinsel.


Es klarte zunehmend auf, sodass wir, als wir an ein paar keltischen Ruinen am Strand entlang schlenderten, ein bisschen Sonne tanken konnten.


Weiter südlich liegen die Strände Dritvik und Djupalonssandur mit ihrem schwarzen Sand, Lavafelsen und den interessanten Gesteinsformationen.
An einem der Strände liegen Reste eines vor der Küste verunglückten Schiffes.


Am nächsten Morgen verließen wir unseren Campingplatz, welcher eine der Hochburgen der Küstenseeschwalben-Brutstätten zu sein schien. Überall im Dorf Arnastapi saßen die Vögel und brüteten über ihren Eiern, waren auf Futtersuche, griffen ahnungslose Touristen an, die sich ihnen zu stark näherten und wärmten sich fast selbstmörderisch am warmen Straßenbelag.


An den Steilklippen rings um das Dorf nisteten darüber hinaus auch noch etliche Möwen. Nachdem wir dem Vogeltreiben kurz zugeschaut hatten, machten wir einen kleinen Abstecher in die Raudfeldsgja-Schlucht. Diese ist so schmal, dass sie kaum zu erkennen war. Hier konnte man mehrere Meter in die Schlucht hineinklettern, während man versuchte nicht auf den Steinen auszurutschen und ins Wasser zu fallen.


Auf dem Weg zu einem bekannten Sammelplatz von Robben konnten wir endlich auch die Bergspitze des Snaefellsjökull erblicken, der über dem Nationalpark thront. Ein schönes Panorama!
 

Wir legten noch einen kurzen Stopp an der Südküste bei Budir ein und dann ging es auch schon zu den Seehunden am Ytri Tunga - Strand. Leider waren dort nicht so viele Tiere, wir wir erwartet hatten, aber trotzdem konnten wir sie aus kurzer Distanz beobachten. Auch zwei deutlich größere Kegelrobben waren dabei. 


Wir verließen die Snæfellsnes-Halbinsel und fuhren in das Landesinnere zum Wasserfall Hraunfossar. Dieser Wasserfall ist ganz besonders, da es so scheint als würde das Wasser in vielen einzelnen Strängen direkt aus dem Felsboden fließen. Ein sichtbarer Zufluss existiert nicht. Zusammen mit der Sonne war das Wasser herrlich anzuschauen. 


Am Campingplatz angekommen verfolgten wir noch das Deutschlandspiel mit "högschder Konzentration" und genossen die angenehme Windstille, bei der sich die niedrigen Temperaturen endlich mal angenehm angefühlt haben.

Da sich unsere Reise langsam aber sicher dem Ende näherte, ging es an Tag 19 Richtung Südosten zurück. Wir hatten uns als Ziel eine Wanderung zum Glymur Wasserfall vorgenommen. 
Der Wasserfall ist mit einer Höhe von 196m einer der höchsten Islands. Hieß für uns im Umkehrschluss aber auch 200 Höhenmeter zu überwinden, um ihn von oben sehen zu können. Der Wanderweg führte über eine Strecke von 3.5 km über Lupinenfelder sowie eine kleine Höhle. Auch ein Fluss musste mittels Steinen und Baumstamm überquert werden.

Und ansonsten war es steil und steinig. 
Immer mal wieder hatte man einen guten Blick auf den Wasserfall und die grüne Schlucht darunter, nur zu nah an die Kante durfte man nicht. 

Oben angekommen wollten wir eigentlich den Fluss hinter dem Wasserfall durchqueren. Aber anders als im Reiseführer beschrieben, ging es leider nicht so locker flockig. Der Fluss war nämlich teilweise zu breit und zu tief, um sicher auf die andere Seite zu waten. Mal ganz davon abgesehen, dass die Wassertemperatur weniger als 8 Grad betrug. Nachdem unsere unteren Extremitäten also nach 5 Minuten bereits taub waren, brachen wie das Abenteuer Flussdurchquerung ab und gingen denselben Weg zurück. Immerhin konnten wir ein kostenloses und extrem schmerzhaftes Kneipp-Bad unserer Checkliste hinzufügen.




Abends fuhren wir noch zu einem Campingplatz am Pingvellir Nationalpark, um am nächsten Tag direkt dort starten zu können. Am letzten Tag machten wir also noch einen kleinen Spaziergang durch den Nationalpark. Wir schauten uns die Felsen an, die durch die Verschiebung der Kontinentalplatten entstanden sind und beobachteten interessante Vögel und auch Touristen, die ihrerseits ziemlich schräge Vögel abgaben.



Danach machten wir noch einen Abstecher nach Reykjavik. Wir schlenderten durch die Straßen und genossen einen Cappuccino im Katzen-Cafe.



Die schöne und lange Reise (3500km) brachte uns viele neue Eindrücke und Erlebnisse. Schön wars! 

Wetter: bewölkt bei 10°C, Wind und Sonne. Zum Glück war es nie so warm, als dass wir Hagel zu befürchten hatten. Schade, dass nicht jeder Fluss von einer heißen Quelle gespeist wird.