Seiten

09.07.21

Georgien: Vashlovani-Nationalpark (1)

Juli 2021, 12 Tage in Georgien.

Tag 1-3: Vashlovani Nationalpark

Nach der Ankunft in Tiflis übernahmen T+R den Mietwagen und fuhren direkt nach Südosten in den Vashlovani Nationalpark. 

In dem Städtchen nahe des Parks mit dem griffigen Namen Dedoplistskaro besorgten wir uns die Genehmigungen für den Nationalpark und für das Grenzgebiet zu Aserbaidschan (siehe unten) bei der Grenzpolizei. 

Dann ging es auch schon los: Mit unserem Nissan Xterra Geländewagen fuhren wir über diverse Straßen und Wege unterschiedlichster Beschaffenheit. Der Nationalpark ist wegen seiner Offroad-Straßen und der schroffen Halbwüste, welche von Bergketten und erodierten Hügeln in allen Farben und Formen durchzogen wird, bekannt. 

Der erste Tag führte uns in das  Pantishara-Gebiet. Der letzte Teil der Strecke legten wir in einem trockenen Flussbett, in dem wir nur langsam voran kamen, zurück. Dort verbrachten wir die erste Nacht und schliefen aufgrund der späten Stunde im (zu kurzen) Auto. 


Aufgrund der hohen Temperaturen um die 25 Grad (nachts) war an erholsamen Schlaf nicht zu denken. Früh morgens fuhren wir zu einer Rangerstation namens Mijniskure. Diese liegt am Fluss Alazani, welcher Georgien und Aserbaidschan trennt. 
Um dort hin zu gelangen muss ein Checkpoint der Grenzpolizei passiert werden, wozu eine Erlaubnis eingeholt werden muss... Tatsächlich war der Checkpoint von einem Soldaten besetzt, der bei 35 Grad auf vorbei kommende Touristen wartete. Vermutlich waren wir an diesem Tag die einzigen, da der internationale Tourismus noch nicht angelaufen ist und kein Georgier bei diesen Temperaturen in die (Halb-)Wüste fährt. 


Wir hatten gehofft, im Fluss baden zu können, dies war aber aufgrund Verschmutzung und Strömung nicht möglich. Stattdessen legten wir uns bei nun ca. 40 Grad an einen Strand mit schwarzem Sand, bis R die Temperaturen nicht mehr aushielt.


Gegen Abend verließen wir den Park über eine schöne Strecke mit weitläufiger Steppe und Getreidefeldern und nahmen uns ein Gasthaus in Dedoplistskaro.  


Am 3. Tag besuchten wir die Schlammvulkane Takhti-Tepha. Die Fahrt über eine Offroad-Strecke dauerte rund knapp 2h. Zuerst führte sie uns zu einem kleinen Kloster (St. Ellia) auf einem Felsen, dann über endlose Getreidefelder bis zuletzt die Landschaft in eine Steppe überging. 


Die Steppe wurde von einem Canyon durchzogen, den wir mit unserem Geländewagen locker durchqueren konnten. Das untere Bild zeigt die georgische Version einer "Schnellstraße": Neben der geteerten Schlaglochpiste rechts ermöglicht die schwarze Matschstrecke links schnelles vorankommen. 


Außerdem kamen wir an einem Stausee vorbei. Der Staudamm Dalis Mta von 1992 wurde nie in Betrieb genommen, im verlassenen Bauwerk leben heute viele Vögel. Hinter dem Staudamm entstand ein sumpfartiger Wald inmitten der Steppe. 


Die Schlammvulkane spuckten tatsächlich kalten Schlamm aus. Das Highlight war aber die farbenfrohe und abwechslungsreiche Fahrt. 


Wir mussten die gleiche Strecke zurück fahren und bogen auf dem Weg zurück nach Tiflis erneut in Richtung Süden ab. Eine Offroad-Strecke, auf welcher wir endlich einen Bach durchfahren durften, führte uns zu den Höhlenklostern Davit Gareji, eine der Hauptsehenswürdigkeiten Georgiens (nächster Beitrag). 

Ein herannahendes Unwetter zwang uns, das Zelt unangetastet zu lassen und die Nacht in einem Hotel in Tiflis zu verbringen. Außerdem ist die Klimaanlage des robusten Nissans kaputt gegangen. Die lassen wir ebenfalls in Tiflis über die Autovermietung reparieren.

Im nächsten Beitrag melden wir uns aus dem Kaukasus.

Zum Schluss noch das, worauf ihr alle gewartet habt: Tierbilder!